Pinterest-Marketing: 10 Gründe dafür, 1 Top-Beispiel und 7 Branchen, die auf Pinterest erfolgreich sind

Pinterest-Marketing funktioniert ist völlig anders als das, was man bislang als Social-Media-Marketing bezeichnet. Das liegt vor allem daran, dass Pinterest keine klassische Social Media Plattform ist, sondern schlicht eine Suchmaschine für Kauflustige.

Was macht Pinterest-Marketing so erfolgreich?

Es ist die Art und Weise wie Pinterest von den Nutzern verwendet wird. Vorzugsweise in der Kaufentscheidungsphase werden auf Pinterest Produkte gesucht und evaluiert. Das kann die “Rote Couch” sein oder der “Kleine Steingarten”. Stets sucht der Nutzer nach Bildern als Lösung für sein Problem. Anders als in der Google-Suche erhält der Nutzer auf Pinterest stets hochwertige Bilder als Antwort, welche tatsächlich auch Antworten auf seine Fragen darstellen.

Wie Untersuchungen ergeben haben, sind die Nutzer auf Pinterest stets kaufbereit und gewillt, ein Produkt (den “Pin”) anzuklicken und dann in einem Shop zu landen. In den Beschreibungstexten der “Pins”, wie die Bilder auf Pinterest heißen, dürfen sich zur Produktbeschreibung Preise und Bezugsmöglichkeiten finden. Dies ist auf Facebook wesentlich komplizierter. Die Nutzer lieben die Einfachheit des Auswählens und Shoppens.

10 gute Gründe für Pinterest-Marketing

Wer verstehen will, warum Pinterest-Marketing für bestimmte Produkte unverzichtbar ist, der muss sich mit den ungewöhnlichen Eigenschaften von Pinterest auseinandersetzen. Hier die 10 Gründe, welche wir aus unserer Arbeit heraus identifiziert haben. Es gäbe noch sieben weitere, doch die ersten zehn sind überstark.

  1. Knapp 10% der Deutschen sind auf Pinterest aktiv
    Mehr als 7 Mio. Menschen in Deutschland nutzen Pinterest zum Suchen und Shoppen
  2. Pinterest wird immer beliebter
    Die Nutzerzahlen sind zuletzt im Jahresvergleich um 28 % angestiegen, Pinterest ist also momentan ein absoluter Trend.
  3. Die Männer sind stark im kommen
    Laut den Pinterest Audience Insights sind aktuell 70 % aller Nutzer weiblich, doch das ändert sich gerade in atemberaubender Geschwindigkeit. Über 40 Prozent der Neuanmeldungen sind Männer, deren Anteil somit schnell zunimmt.
  4. Alterstruktur
    Der Großteil der aktiven Pinterest NutzerInnen ist zwischen 18-24 Jahren alt (28 %). Immerhin 29 % sind älter als 45 Jahre.
  5. Kaufkraft
    Pinterest-Nutzer haben mehr Geld zur Verfügung. 35 Prozent verfügen über ein Einkommen von mehr als $75.000, eine Zahl, die auf 50 Prozent steigt, wenn sie sich nur auf die Millennials bezieht.
  6. Pinterest ist Mobile First
    85 % der aktiven Pinterest Nutzer verwenden die mobile Pinterest App (Mobile)
  7. Auf Pinterest wird nach Gefühl entschieden
    es geht vor allem um Inspirationen und das Entdecken von Inhalten. Des Weiteren wird Pinterest für die Entscheidungsphase genutzt, wenn es um den Kauf eines Produktes geht.
  8. Pinterest ist eng mit dem Leben verwoben
    86% der Nutzer sagen, dass sie Pinterest zur „Planung von großen wie kleinen Lebensereignissen nutzen“
  9. Pinterest ist ein echter Traffic-Lieferant
    Pinterest ist vor allem als hochwertiger Trafficlieferant etabliert. Das liegt unter anderem an der engen Verbindung zu Webseiten und der phantastischen Click-Through-Rate, die man hier erzielen kann. Die Nutzer sind zudem hochgradig kaufmotiviert.
  10. Lange Nutzbarkeit der verwendeten Medien
    ein Pin hat eine „Lebensdauer“ von durchschnittlich 4 Monaten, auch über 6 Monate und länger sind keine Seltenheit. Auf Instagram haben Medien dagegen eine Lebenserwartung von nur wenigen Tagen.

Quelle für die Zahlen: hootsuite.com und Pinterest.

Für welche Produkte und Branchen eignet sich Pinterest-Marketing besonders?

Pinterest kann grundsätzlich für alle Produkte verwendet werden, welche stark an Emotion appellieren und durch Gestaltung und Design auffallen. Produkte und Dienstleistungen, die mehr an die Ratio appellieren werden (derzeit) auf Pinterest eher weniger stark erfolgreich sein. Die derzeit stark weibliche Nutzerschaft favorisiert folgende Themen und Branchen.

  1. Fotografie
  2. Do it yourself / Basteln / Handwerken
  3. Wohnen & Garten
  4. Food & Rezepte
  5. Reise
  6. Sport & Fitness
  7. Beauty & Fashion

Wenn Ihre Produkte sich hier nicht einordnen lassen, sollten wir im Gespräch prüfen, ob sich eine emotionsbesetzte Brücke zu den Produkten schlagen lässt. Dies gelingt oft, wie beispielsweise in der nachfolgenden vorgestellten Beispiel-Kampagne. Pinterest-Marketing hängt oft auch sehr stark von Ideen ab. Das wiederum ist unsere Stärke. (Ja, klingt nach Eigenlob, ist aber so)

Beispiel für Pinterest-Marketing: eine Kampagne mit außergewöhnlich niedrigen CPC und ungewöhnlich hoher CTR.
Beispiel für Pinterest-Marketing: eine Kampagne mit außergewöhnlich niedrigen CPC und ungewöhnlich hoher CTR.

Top-Beispiel einer Pinterest-Kampagne

Diese sehr erfolgreiche Pinterest-Kampagne promoted Produkte, welche Nutzer im Online-Shop von OBI kaufen können. Mit Video-Clips wird in 5 Sekunden die einfache Anwendung und der Nutzen der Produkte erklärt. Die Video-Clips wurden auf dem Pinterest-Channel “House of Hacks” als Pins ausgespielt. Für die Bewerbung der Clips werden die Ad-Mechanics auf Pinterest genutzt. Was diese kampagne so erfolgreich macht, ist die außergewöhnlich hohe Conversion Rate, die zu einem ungewöhnlich niedrigen Cost per Click führt.

Bereits am ersten Tag wurden mit den Video-Clip-Pins über 500 Nutzer in den Online-Shop von OBI geleitet. Das Ad-Budget für diese 500 Shop-Klicks: etwa 27 Euro. Somit liegen wir hier bei einem Cost-per-Click von 5,4 Cent.

Stellt man die Leistung der parallelen Kampagne auf YouTube gegenüber, wird der Performance-Unterschied deutlich. Die 18 Video-Clips in beiden Teil-Kampagnen sind identisch, doch auf Pinterest konvertieren die Video-Clips viel stärker. Die Cost-per-Click unterscheiden sich um den Faktor 8.

Pinterest‑Marketing im Vergleich mit YouTube
  Pinterest YouTube
Video-Views 54.000 10.000
Shop-Klicks 511 11
Click-Through-Rate 0,95% 0,11%
Ad-Budget 27,59 € 200,00 €

Was macht die Pinterest-Kampagne erfolgreich?

Wieso klicken die Nutzer, obwohl die Produkte – zum Beispiel ein Badkleber – völlig unemotional sind? Ja, in dieser Kampagne wurden die eher unemotionalen Produkte durch die Video-Clips emotionalisiert und positiv aufgeladen. Die Clips zeigen ein Problem, was die Nutzer haben können und die total einfache und smarte Lösung. Die Protagonisten sind liebenswürdig, die Situationen angenehm, die Clips lassen ein wenig Schmunzeln. Hätte man die Produkte ohne diesen Kontext gezeigt, wäre die Click-Through-Rate eher grottig gewesen.

Die Ergebnisse der ersten Tage ließ sich übrigens in den folgenden Zeiten reproduzieren. In Kürze veröffentlichen wir ein Video mit allen Performance-Details zur Kampagne.

Ihr Hans-Jürgen Schwarzer

+49 6131 / 30 292-13
hjs@schwarzer.de