Big Tech Detective: brauchen wir so viel Tracking?
Die Browsererweiterung Big Tech Detective macht uns erneut bewusst, was wir schon längst wieder verdrängt haben: während wir im Netz surfen, werden permanent Daten über unser Verhalten an die Tech-Konzerne übermittelt. Und: Nein, es sind nicht nur die Cookies. Javascripte, Fonts, Videos und vieles mehr, das unser Browser von den Webseiten von Microsoft, Amazon, Google & Co. zieht – und was gleichzeitig Informationen an die Systeme der Konzerne übermittelt.
Die Browsererweiterung Big Tech Detective legt offen
Ja, wir wissen es. Doch wir versuchen nicht daran zu denken. Jedes Mal, wenn wir eine Webseite zum ersten Mal betreten, poppt der Cookie-Consent auf. Wir bestätigen oder wählen ab. Seien wir ehrlich: es ist uns recht gleich, wir würden gerne zur Seite gelangen und dort die Informationen vorfinden, wegen derer wir die Seite besucht haben. Natürlich stört es uns, dass unsere Daten und Gewohnheiten aufgezeichnet werden. Aber man hat sich auch daran gewöhnt. Im Geiste spielt man das herunter. Einfach mal wieder ungestört surfen, das wärs.
Big Tech Detective stößt ein Nachdenken an – und hilft
Die Kostenloskultur des Internets hat ihren Preis. Für all das, was ich kostenlos erhalte, zahle ich mit der Preisgabe meiner Daten. Aber wenn wir von Big Tech Detective gezeigt bekommen, wie viele Daten permanent übermittelt werden, können wir schon ins Nachdenken kommen. Will man das wirklich?
Will man das nicht und will man seine Daten nicht mehr preisgeben, dann zeigt Big Tech Detective seine Stärke: die Browser-Erweiterung blockiert die Websites, welche Daten an Amazon, Facebook, Google und Microsoft übermitteln und sei es nur, um von den Big Tech Servern Daten zu laden.
Was bleibt noch übrig?
Diese Frage kann man sich tatsächlich stellen. Wenn Big Tech Detective alle Webseiten blockiert, welche Daten an die großen Techs übermitteln, dann scheidet vieles aus: keine Newspaper mehr, kein Wetter und auch viele Suchmaschinen-Alternativen und Mailprovider zählen dazu. Die meisten Streamingportale, Shops, Sozialen Netzwerke und Dienste übermitteln Daten an die Big Techs – und werden von Big Tech Detective blockiert.
Betrübliches Fazit: ohne die kostenlosen Dienste der großen Techs funktioniert das Internet nicht mehr
Benutzt man den Big Tech Detective nur für eine Viertelstunde, zeigt er die gewaltigen Datenmengen, die an die Techs übermittelt wurden. Unsere Erkenntnis ist, dass nahezu alle interessanten Plätze im Web mit den Techs verbandelt sind. Das macht uns deutlich, dass wir nicht die Wahl haben, auf die Techs zu verzichten. Möchten wir das Internet nutzen, müssen wir die Techs akzeptieren.
Die Frage im Titel “brauchen wir so viel Tracking?” können wir nicht stellen. Man muss diese Frage durch die Feststellung ersetzen “ohne Tracking kein Internet!”.
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